Lübben (Spreewald), 07.02.2023, 16:02 Uhr | Lausitzer Rundschau

Neuer Geschäftsführer der SÜW zieht erste Bilanz
Konsolidierung im Mittelpunkt

Die Energiekrise, die damit verbundenen steigenden Kosten für die Beschaffung von Erdgas ist eine Komponente. „Zwar fallen oder stagnieren die Preise für Gas aktuell an den Großhandelsmärkten, aber auch die Stadtwerke musste in den vergangenen Monaten teures Gas nachkaufen“, erläutert der neue SÜW-Geschäftsführer. „Zum 1. März müssen wir deshalb die Gaspreise erhöhen.“
Der Grundpreis bleibe gleich. Für Kunden im Wahltarif liegt der neue Arbeitspreis unter dem Gaspreisdeckel. Nur wer im Tarif der Grund- und Ersatzversorgung müsste mehr zahlen, der Gaspreisdeckel verhindert das zu 80 Prozent. Diese Differenz und auch den nicht eingezogenen Dezember-Abschlag müssen sich die Stadtwerke vom Land Brandenburg holen.

Keine Preiserhöhungen seien aktuell beim Strom geplant, so Rühlemann. Die Kostensteigerung fällt mit zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr niedriger aus als beim Gas. Dort stiegen die Kosten der SÜW um 25 Prozent. Die Konsolidierung der Stadtwerke bleibt im Moment das beherrschende Thema.

Im Blick hat Uwe Rühlemann auch die nächsten Baustellen: der Klimawandel und das Thema Nachhaltigkeit. „Gas ist eine begrenzte Ressource, aber Wärme ist immer nötig. Gleiches gilt für die Mobilität“, so der Geschäftsführer. Sein Ziel ist es, verschiedene Varianten zu nutzen, um Wärme- und Energieversorgung zu sichern. Im Blick hat er dabei Gas, Wasserstoff, Geothermie und Fotovoltaik. Dabei will Rühlemann das Gespräch mit den beiden großen Lübbener Vermietern suchen.

Die Lübbener Wohnungsbaugesellschaft (LWG) und die Genossenschaftliche Wohnungsbaugesellschaft (GWG) haben sich unabhängig voneinander neue Lieferanten für Strom und Gas gesucht. „Es ist traurig. Wir sind doch Geschwister“, kommentiert Rühlemann diesen Umstand, der der SÜW schon wehtue. Er wolle die Gesprächsebene wiederherstellen. „Ich kann die Vergangenheit nur registrieren, aber nicht heilen“, sagt er. Der Geschäftsführer sieht durchaus die Chance für eine neue Zusammenarbeit.